Paartherapie
Menschen in Paarbeziehungen können einander beflügeln – oder sich gegenseitig lähmen und das Leben sehr schwer machen. Manchmal gerät das, was verbindet und bereichert, völlig aus dem Blick. Die Beziehung erstarrt in ungeklärten Erwartungen und Hoffnungen und großer Unsicherheit. Verletzungen und Angst vor Gesichtsverlust verhindern, die eigenen Bedürfnisse zu zeigen. Der Gesprächsfaden ist dann abgerissen, der Körperkontakt reduziert – nicht selten gibt es gar keine Berührungen und keine Sexualität mehr.
Es lohnt sich, wieder miteinander in Kontakt zu kommen. Mit fachkundiger Begleitung ist es sehr oft ein Gewinn bringender Prozess, herauszufinden, worum es wirklich geht und welche Themen und Auslöser bei einem oder bei beiden Partnern hinter Empfindlichkeit, Wut oder Rückzug stecken. Manchmal ist es ein Thema, das bereits vor der aktuellen Beziehung da war, manchmal eine traumatische Erfahrung, die mit destruktiver Wucht weiterwirkt.
Auch wenn sich im Rahmen der Therapie herausstellt, dass eine Liebesbeziehung für einen oder beide Partner nicht mehr in Frage kommt, können beide durch die professionelle Begleitung erheblich profitieren. Eine Trennung kann in diesem Rahmen vorbereitet werden, ein friedlicher Abschied gelingen. Das ist besonders dann, wenn Kinder zur Familie gehören, wichtig.
Selbst dann ist es sinnvoll, sich begleiten zu lassen und in geschütztem Rahmen genau hinzusehen, wenn dabei deutlich wird, dass eine Trennung die beste Lösung ist.
Worauf es in der Arbeit mit Paaren ankommt, habe ich in der Ausbildung in systemischer Paartherapie bei Ilka Hoffmann-Bisinger am Institut „iska-berlin“ gelernt, sehr viel um toxische Beziehungen ging es bei Christian Hemschemeier in Hamburg, um die große Bedeutung von Gefühlen und empathischer Begleitung in der Emotionsfokussierten Paartherapie bei Sue Johnson in Florenz.